
Neben dem geplanten Bau des Gesundheitszentrums an der Frankentherme, der Errichtung der neuen Berufsfachschule für Musik im Schulviertel und dem Ausbau des Gymnasiums ist es in diesem Jahr das vierte große Neubauprojekt in Bad Königshofen: die Erweiterung des Juliusspitals , in dem seit über 400 Jahren alte und kranke Menschen betreut werden.
75 Prozent Einzelzimmerquote
Die Maßnahme wurde nicht nur wegen der seit Jahren ungebrochenen Nachfrage nach Pflegeplätzen erforderlich. Auch gesetzliche Vorgaben bewogen die Juliusspital-Stiftung dazu, nach etlichen Modernisierungen in der Vergangenheit nun mit einer weiteren Baumaßnahme zu beginnen. So müssen in deutschen Pflegeeinrichtungen bald 75 Prozent der Pflegebetten in Einzelzimmern zur Verfügung stehen.

„Wir sind von dieser Vorgabe zwar schon heute nicht mehr weit entfernt, doch zur Erweiterung unseres Hauses gab es trotzdem keine Alternative“, erklärt Manfred Bühner, seit 22 Jahren Leiter des Juliusspitals mit seinen derzeit 57 Pflegebetten. Mit der Fertigstellung des rund 1,3 Millionen Euro teuren Neubaus werden sechs weitere Plätze in Einzelzimmern dazukommen, die alle behindertengerecht konzipiert und somit auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind. „Außerdem vergrößern wir den Speisesaal“, so Bühner, der als weitere bauliche Maßnahmen neue Umkleideräume und Sanitäranlagen sowie das Archiv im Untergeschoss aufzählt.
450 Quadratmeter Nutzfläche
Die Planung für den Erweiterungsbau mit einer Gesamt-Nutzfläche von rund 450 Quadratmeter liegt in den Händen der Architektengemeinschaft Ress (Bad Königshofen). Inklusive Vorraum und Nasszelle werden die sechs neuen Wohneinheiten jeweils gut 32 Quadratmeter groß sein. „Alle Zimmer haben entweder eine vorgelagerte Terrasse oder einen Balkon“ erklärt Roland Ress, der davon ausgeht, dass die Baumaßnahme bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen sein wird.

Dass es bis dahin immer wieder zu nicht unerheblichen Lärmbelästigungen für die im Bestand lebenden Bewohner kommen wird, ist der Hausleitung bewusst. „Das lässt sich leider nicht vermeiden“, weiß Manfred Bühner, der darauf setzt, dass die im Juliusspital lebenden Menschen und seine über 60 Mitarbeiter Verständnis für die Baumaßnahmen aufbringen. „Bislang hat sich jedenfalls noch niemand über den Baulärm beschwert.“